In seinen heute veröffentlichten „Empfehlungen zur Förderung von Forschungsbauten (2017)“ hat der Wissenschaftsrat den Antrag zur Beschaffung des HLRN-Nachfolgerechners an den Standorten Berlin (ZIB) und Niedersachsen (Universität Göttingen) mit der bestmöglichen Note ausgezeichnet. In den Empfehlungen heißt es: "Die Kriterien für die Begutachtung von Forschungsbauten sind damit in höchstem Maße und sehr überzeugend erfüllt“ und der mittlerweile vierte Hochleistungsrechner im „Norddeutschen Verbund für Hoch- und Höchstleistungsrechnen (HLRN)“ kann beschafft werden.
Seit Gründung des HLRN-Verbunds im Jahr 2002 wird die Rechenleistung von Wissenschaftlern der Chemie, Medizin, Biowissenschaften, Physik, Geowissenschaften, Ozeanographie, Meteorologie, Ingenieurwissenschaften, Mathematik, Informatik und künftig auch Sozial- und Geisteswissenschaften genutzt. Der derzeitige HLRN-III wurde im Jahr 2013 in Betrieb genommen und soll nach fünfjähriger Betriebszeit im September 2018 durch ein technologisch aktuelles Nachfolgesystem, den HLRN-IV ersetzt werden.
Die Investitionskosten in Höhe von 30 Mio. Euro tragen die sieben Bundesländer Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gemeinsam mit dem Bund. Die Unterstützung und Beratung der Nutzer erfolgt durch das überregionale Kompetenznetzwerk, insbesondere die HLRN-Fachberater, an dem alle Institutionen des HLRN beteiligt sind.
Neben dem Zuse-Institut Berlin wurde als Standort in Niedersachsen die Universität Göttingen ausgewählt. „Die beiden Standorte [ergänzen sich] sowohl im Hinblick auf ihre methodenwissenschaftliche Forschung als auch im Hinblick auf die anwendungswissenschaftlichen Schwerpunkte ideal“, so der Wissenschaftsrat. Die an der Nutzung der HLRN-Ressourcen beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler „bringen die für eine effektive Nutzung des beantragten Hochleistungsrechners notwendige Erfahrung höchst überzeugend ein und sind sehr gut in die nationale HPC-Versorgungspyramide integriert.“
Die „Empfehlungen zur Förderung von Forschungsbauten (2017) (Drs. 5246-16)“ sind im Netz zum Download bereitgestellt: http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/5246-16.pdf.