Vor 80 begann in Berlin das Computerzeitalter. Konrad Zuse stellte am 12.05.1941 mit dem Z3 den ersten voll funktionsfähigen programmgesteuerten Rechner der Welt vor.  Zusätzlich entwickelte er mit „Plankalkül“ eine universelle algorithmische Sprache.

Zuses Grundgedanke war, dass der Computer nicht nur das Rechnen vereinfachen sollte, sondern die menschliche Herangehensweise an komplexe Denkprozesse verändern würde. Ganz in diesem Sinne beschäftigt sich das nach dem Pionier benannte ZIB mit „Computational Thinking“. Hier werden Methoden und Algorithmen zur Lösung schwierigster Problemstellungen mit Hilfe von Computern entwickelt. Computational Thinking wird zunehmend als eine der tragenden Säulen aller technischen Wissenschaften inklusive der Mathematik gesehen.

Wir als Menschheit stehen vor großen Herausforderungen: Vom Klimawandel über die Energie– und Mobilitätswende bis hin zum Gesundheitssystem der Zukunft. Um für uns alle die besten Lösungen finden zu können, ist intensive computergestützte Forschung nötig. Wir am ZIB tragen durch unsere Forschung dazu bei, dass in allen diesen Bereichen schneller Fortschritt erzielt wird. Bei uns vereinigt sich die Entwicklung immer besserer Methoden für Simulation und Optimierung mit einem der schnellsten Computer Deutschlands. So wird Spitzenforschung auf dem neuesten Stand der Technik möglich.

Das ZIB ist ein Forschungsinstitut des Landes Berlin mit mehr als 200 Forschenden und fast 100 Mitarbeitern im forschungsunterstützenden Bereich. Die Forscherinnen und Forscher stammen mehrheitlich aus der Mathematik und Informatik, aber viele andere Disziplinen wie Physik und Chemie, Lebens- und Sozialwissenschaften sind ebenfalls stark vertreten. Mit dieser thematischen Breite ist das Institut in der Grundlagenforschung vieler Anwendungsfelder gleichzeitig erfolgreich. Auch der Übertragung der Forschungsergebnisse in die Industrie kommt ein hoher Stellenwert zu.

Mit den Fortschritten in der künstlichen Intelligenz hat der Begriff Computational Thinking eine neue Wendung erhalten. Maschinelles Lernen dringt in unseren Alltag ein, revolutioniert aber auch viele Bereiche der Wissenschaft. Das ZIB ist der Ort, an dem diese neuen Technologien eine Verbindung mit anderen Gebieten der computergestützten Forschung finden, um ihr enormes Potential nutzbar zu machen. Das dient nicht nur der digitalen Wirtschaft, sondern vor allem uns Menschen – da die großen Herausforderungen unserer Zeit angegangen und bewältigt werden können.