15.–17. März 2023 @ Zuse Institut Berlin

Erstmalig kommen mehr als 100 nationale und internationale Wissenschaftler zusammen, um über die Modellierung von Infektionskrankheiten zu diskutieren. Der Fokus der Konferenz liegt auf aktuellen Forschungsaktivitäten, dem fachlichen Austausch zu Modellierungsthemen und der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, um die Modellierungskompetenz in Deutschland langfristig zu stärken.



Seit mehr als drei Jahren beschäftigt die COVID-19-Pandemie die Welt mit einschneidenden Veränderungen für jeden Einzelnen und nie dagewesenen Herausforderungen für die Politik. Die datengestützte Modellierung war ein wichtiger Faktor bei der Bewertung der epidemischen Auswirkungen verschiedener Maßnahmen zur Eindämmung von Infektionskrankheiten und hat die Bedeutung der Modellierung der Übertragungsdynamik schwerer Infektionskrankheiten ins Bewusstsein von Politikern, Wissenschaftlern und der breiten Öffentlichkeit gerückt.



Epidemiologische Modelle für Infektionskrankheiten sind ein grundlegendes Instrument für rechtzeitige und gezielte Maßnahmen im Kampf gegen Krankheitserreger. Sie verknüpfen vorhandenes Wissen, machen es interpretierbar und ermöglichen Vorhersagen über die Ausbreitungsdynamik von Infektionskrankheiten. Dabei werden nicht nur medizinische, sondern auch soziale und psychologische Faktoren wie das Kontaktverhalten oder erhobene Eindämmungsmaßnahmen berücksichtigt. Je mehr und je besser Daten in ein Modell einfließen, desto besser können Zusammenhänge erklärt, mögliche Auswirkungen abgeschätzt und mögliche Verläufe vorhergesagt werden. Um möglichst verlässliche und fundierte Aussagen treffen zu können, ist es unerlässlich, Experten aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen einzubeziehen.



Die "First National Conference on Infectious Disease Modeling" ist eine von MONID neu eingerichtete Plattform, um gemeinsame Strukturen für die Modellierungskompetenz in Deutschland zu schaffen und die verschiedenen bestehenden Teams weiter zu vernetzen. Die Förderung der Forschung an neuen, aber auch bereits endemischen Erregern ist ein wesentlicher Baustein, um das während der Pandemie generierte Wissen und die Ressourcen dauerhaft für die Zukunft nutzbar zu machen. Auf diese Weise wird Deutschland besser auf zukünftige Pandemien vorbereitet und die Modellierung als zentrales Instrument der Politikberatung langfristig gestärkt.



Die Konferenz soll daher künftig jährlich stattfinden und die permanente Vernetzung der forschenden Experten ermöglichen. Im Mittelpunkt steht dabei die Förderung des wissenschaftlichen Austauschs zwischen nationalen und internationalen Experten und natürlich die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Bereits im ersten Jahr werden mehr als 100 Teilnehmer erwartet.



Zu den Hauptrednern gehören renommierte internationale Wissenschaftler wie: Mark Jit von der London School of Hygiene and Tropical Medicine; Frank Sandmann vom Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten; Nikolas Popper von der TU Wien und Gergely Röst von der Universität Szeged. Darüber hinaus werden die beteiligten Konsortien des vom BMBF geförderten Modellierungsnetzwerks für schwere Infektionskrankheiten sich und ihre Forschung vorstellen.



Weitere Informationen: https://webszh.uk-halle.de/monid/?page_id=2427&lang=en